Leseprobe

Idealbild – Mann

Jede Frau hat so ihre eigene Vorstellung von ihrem Traumtyp.

Ich denke, ein bestimmtes Bild von Mann trägt man in seiner Phantasie, denn sonst würde es durch die große Auswahl an unterschiedlichsten Männern zu einer kompletten Reizüberflutung kommen. Die Vorstellung von einem idealen Mann ist ja irgendwie auch dafür verantwortlich, dass nicht jede Frau auf ein und denselben Mann abfährt. Das wäre auf Dauer eine ziemlich einseitige Geschichte, und ist wie wir wissen, von Natur aus so angelegt, dass das gesunde Gleichgewicht gewahrt bleibt.
Man stelle sich vor, alle Frauen würden nur auf einen Typ Mann stehen und umgekehrt. Das wäre ein Chaos ! Natürlich kann bei der Suche nach dem richtigen Mann von den ursprünglichen Kriterien etwas abgewichen werden, was die Aussicht auf Erfolg gleich noch einmal um einen gehörigen Prozentsatz erhöht. Das glaube ich ist gemeint mit der Aussage, ich habe gar keine feste Vorstellung von einem idealen Mann. In erster Linie verbergen sich hinter dem Bild des Traumtyps optische Merkmale wie Größe, Figur, Haarfarbe, Ausstrahlung und in zweiter Linie interpretiert man die inneren Eigenschaften wie Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit, Charme, Bildung und Romantik hinein. Diese kann man bei einem
Discobesuch freilich nicht auf den ersten Blick erkennen.
Meine Vorstellung bezüglich eines Traummannes würde ich so beschreiben:
Er sollte nach Möglichkeit groß, dunkelhaarig, sportlich, männlich markant, was die optischen Reize betrifft und charmant, aufrichtig, gebildet, humorvoll, aber auch ernsthaft, ein bisschen Macho, aber gleichzeitig fürsorglich, verantwortungsbewusst, geradlinig und selbstbewusst sein. Das ist eine Vielzahl von Eigenschaften und wer sich mit Männern schon ein bisschen beschäftigt hat, weiß, die wenigsten Männer vereinen in sich die Fülle der Eigenschaften, die wir als Frauen von ihnen erwarten. Möglicherweise ist meine Liste von den Dingen, die ich von einem Mann erwarte, viel zu lang. Diese Frage habe ich mir oft gestellt, natürlich immer dann, wenn eine Beziehung wieder zu scheitern drohte. Dann fragte ich mich, ob womöglich meine Anforderungen einfach zu hoch waren? Aber bitte, wo hätte ich Abstriche machen sollen? Eigenschaften wie Verantwortungsbewusstsein, Ernsthaftigkeit, Aufrichtigkeit waren für mich in einer Beziehung unabdingbar. Ein Mann mit gutem Aussehen, aber ohne Humor, wäre schrecklich. Wäre er ungebildet, über was sollte ich mit ihm reden? Ohne Charme wäre er ein Langweiler! Hätte er kein Selbstbewusstsein, wäre er die meiste Zeit wohl unselbstständig. Wenn das der Preis meiner Beziehung sein sollte, entschied ich mich, lieber alleine zu bleiben.
In meinem beruflichen und privaten Umfeld trennten sich viele Paare, das war ein immer öfter zu beobachtender Trend, aber ebenso schnell fanden die Getrennten auch wieder einen neuen Partner. Ich fragte mich, was mache ich falsch? Wieso lernte ich niemanden kennen, bei dem ich wirklich das Gefühl hatte, er wäre es wert, noch mal einen Neuanfang zu wagen. Schaute ich mir diese neuen Partnerschaften in meiner Umgebung aufgrund meiner bisherigen Beziehungs-Erfahrungen etwas genauer an, wusste ich, mit diesen Abstrichen würde und könnte ich niemals leben. Wo also sollte ich ansetzen, um meinem Ziel etwas näher zu kommen? Bei den inneren Werten machte ich nach wie vor keine Abstriche, daher entschloss ich mich, bei den optischen Reizen etwas großzügiger zu sein, offen gesagt hatte ich mit rassigen, dunkelhaarigen, sportlichen Typen ja auch nicht den durchschlagenden Erfolg.

Diese Geschichte ist frei erfunden, sie könnte sich aber auch genau so zugetragen haben. Beschriebene Eindrücke sind subjektiv. Sie lieber Leser haben möglicherweise eine ganz andere Sicht der Dinge. Das ist auch gut so, denn das ist es doch, was uns Menschen letztendlich ausmacht.

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